Die Geschichte der Leopardboas.

oder

Wie alles begann!

(von H.-J. Winner, Stand 11/2006)

1995 habe ich mit meinen Mexikanischen Boas, die ich 1991 als Babies erhalten habe, das erste Mal nachgezüchtet.
In diesem Wurf waren zwei Tiere die aussergewöhnlich gezeichnet waren. Das eine Tier war zwar normal gefärbt aber von vorne bis hinten durchgestreift und mit sehr schönen rundlichen Medallions auf der Seite gezeichnet (Stars & Stripes). Das Andere war von der Grundfarbe extrem dunkel gefärbt. Die Zeichnung dieses Tieres beschränkte sich auf weissen Ozellen die unregelmässig auf dem Rücken des Tieres verteilt waren (Leopard). Beide Tiere waren weiblich.
1999 habe ich diese beiden Weibchen mit ihrem Vater gekreuzt um zu sehen ob es sich um eine erbliche Farb- bzw. Zeichnungsmutation handelt. Mit Hochspannung habe ich auf die beiden Würfe gewartet und vom Ergebnis war ich mehr als überrascht.
Im Wurf der Leopardboa waren wie ich gehofft hatte weitere Leopardboas sowie auch normal gezeichnete Tiere. Überraschend war dass im Wurf ihrer gestreiften Schwester ebenfalls Leopardboas waren, dieses Tier also auch heterozygot diese Zeichnung vererbte.
Somit war für mich erstmal geklärt dass es sich um eine einfach rezessive Mutation handeln musste. Vorerst bestätigte das Ergebnis einer Verpaarung zweier heterozygoter Tiere diese Vermutung.
Die Zuchtergebnisse der folgenden Jahre haben mir jedoch gezeigt dass es nicht so einfach ist wie es zuerst ausgesehen hat.

Leopardboa.

Foto H.J. Winner

Melanistische Leopardboa.

Foto H.J. Winner

Leopardboas sind sehr variabel bezüglich der Zeichnung und auch der Grundfarbe. Sie können marmoriert oder gestreift sein oder es können unregelmässig verteilte creme weisse Flecken auf dem Rücken so verteilt sein dass ein Muster ähnlich dem eines Labyrinth Tigerpythons entsteht. Es gibt fast einfarbige Tiere die nur noch einen hellen Rückenstreifen als Zeichnung aufweisen. Manche haben rote Kehlen oder Bäuche, oft hat auch der Schwanz einen hohen Rotanteil.
Bezüglich der Grundfarbe sind viele Leopardboas melanistisch, es gibt aber auch graue und rotbraune Tiere. Die Zunge ist blau, die Augen sind dunkel rotbraun. Recht eigenwillig kann die Kopfzeichnung sein, die oft nur noch rudimentär (bruchstückhaft, fragmentiert) vorhanden ist. Dünne schwarze Linien ziehen sich seitlich von der Nase zu den Augen, manchmal ziert ein doppelter rostroter Fleck den Hinterkopf.
Es müssen noch einige Zuchtversuche mit den unterschiedlichen Varianten der Leopardboas gemacht werden um zu klären wie sich die einzelnen Zeichnungselemente und Grundfarben zueinander vererben.

Stars & Stripes

Foto H.J. Winner

Leopardboa.

Foto H.J. Winner

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